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Emil Hopf – Weidetor am Malerweg, Bentheim

Tusche – 42 x 31 cm – 1947 | Nr. 84
Die Tuschzeichnung entstand, offensichtlich nach Skizze am Ort, im heimischen Atelier am 14.05.1947. Der vom Maler so genannte „Malerweg“ war ein bei ihm beliebter und oft begangener Weg. Er war Teil eines völlig unbefestigten Fußweges von der Funkenstiege in Bad Bentheim im Bereich des „Beschlages“ zur Hilgenstiege. Er führte in ost-westlicher Richtung aus dem Wald des Beschlages hier über freies Feld. Links von den Pfosten erstreckt sich die tief gelegene „Kolkers Wiese“. Rechts vom Heck ist der Anstieg zum etwa 0,8 m höheren Esch angedeutet. Das war ein Acker, der sich in west-östlicher Richtung erstreckte. Er reichte vom Waldrand des „Beschlages“ im Osten etwa bis zum Hof Timmer im Westen. Der Malerweg führte an der Böschung zwischen Acker und Wiese, natürlich auf der Höhe, entlang. Heute verläuft in diesem Bereich, die ehemalige Höhendifferenz ausgleichend, die Straße „Am Beschlag“.

Emil Hopf – Tor, Pfosten und Zaun am Malerweg, Bentheim

Tusche – 29 x 42 cm – 1947 | Nr. 83
Das Parallelbild, ebenfalls eine Tuschzeichnung, jetzt im Hochformat, vom Motiv her ein Teilbereich des vorherigen Bildes, wurde schon wenige Tage früher fertiggestellt, am 11.05.1947. Hierzu ein vom Sohn überlieferter Bericht: Der soeben 17-Jährige sah dem an der Staffelei arbeitenden Vater über die Schulter und bemängelte sinngemäß: „Das Bild ist nicht lebendig genug, ist ja wie ein Stillleben. Füge doch was Lebendiges hinzu, dann erzählt das Bild mehr. Wie wär’s mit einem fliegenden oder sitzenden Vogel?“ Der Vater fand das nicht gut: „Dann habe ich ja gleich ein Bild aus der Gartenlaube.“ Die Zeitschrift „Die Gartenlaube“ war, vor allem in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine beliebte Zeitschrift, deren textliche und bildliche Inhalte allerdings in Fachkreisen nicht immer hoch geschätzt wurden. Um dem Sohn entgegen zu kommen, setzte der Vater aber schließlich doch, sogar zwei – ein sitzendes und ein fliegendes – Vögelchen hinzu… die von ihm empfundene Abwertung in Kauf nehmend. Das wenige Tage später fertig gestellte Bild des selben Motivs entstand natürlich ohne „belebende Vögelchen“.

Emil Hopf – An der Vechte bei Nordhorn, Vechte aufwärts

Öl – 72 x 61 cm – 1938 | Nr. 37
Das Ölgemälde ist das einzige bekannte Exemplar seiner Bilder, die zur „amtlichen Begutachtung“ durch die „Reichskulturkammer“ dort vorgelegt werden mussten. Emil Hopf, der die Gutachter für „Banausen“ hielt, berichtete dazu sinngemäß: „Die wollten doch alles einheitlich und ‚harmonisch‘ haben. Bei denen müssen die ‚Farben passen‘, als wenn sich Lieschen Müller eine Wohnung einrichtet. Ich weiß doch: Denen passt schon mein Baum nicht. Die empfinden ja schon als unkünstlerische Provokation, dass ich den Baum an der Stelle da in kräftigem Grün gemalt habe…ist denen nicht harmonisch genug. Aber ich hab’s denen so rübergeschickt, auf die Gefahr hin…und dann haben sie’s ja auch geschluckt.“ Situation eines Künstlers in der NS-Zeit.

Emil Hopf – Bachlauf im Bentheimer Wald

Buntstift – 60 x 45 cm – 1942 | Nr. 81
Das Bild ist auch vom verwendeten Material her interessant: Die selten gewählte Verwendung von Buntstift. Das gewählte Motiv, weitgehend unbekannt, ist in der Realität durchaus vorhanden, wird von ihm frei gestaltet und variiert, bezieht sich auf ein kleinräumiges, bemerkenswertes Naturdenkmal, das unbedingt unter Landschafts- bzw. Denkmalschutz gestellt werden müsste. Die Variation betrifft sowohl Bachlauf wie Gruppierung der Findlinge.

Emil Hopf – In den Steinbrüchen, Bentheim

Bleistift – 38 x 28 cm – 1945 | Nr. 63
Bei der Bleistiftzeichnung von 1945 ist der hoch aufragende Sandsteinfelsen Relikt der hier seit Jahrhunderten ausgeübten Sandsteingewinnung. Bei aller Detailtreue ist er herausragend hervorgehoben in fast kristalliner Härte, Prägnanz und – geradezu – Wucht.

Emil Hopf – Schloss Bentheim – Westlicher Wehrgang mit Giebel im Abendlicht

Kohle – 28 x 38 cm – 1949 | Nr. 92
Die Darstellung einer nächtlichen Situation findet sich in einer von zwei Zeichnungen: Da ist zunächst die Kohlezeichnung mit Wehrgang und Giebel des Bentheimer Schlosses im Abendlicht vom 21.11.1949. Ein Mensch, nur als Schatten im Umriss undifferenziert gezeichnet, lehnt sich über die Schlossmauer und sinnt dem schwindenden Abendlicht nach. Die einfallende Nacht, die Konturen und Reste des Abendlichtes verschwinden lässt, ist meisterhaft dargestellt.